"Hast du den Schlüssel?"

Eine Suchreise in Thailand

Eine Reise ist oftmals auch eine Suche. So viele Menschen gehen jährlich auf Reisen, suchen nach Fragen, nach Antworten.

Eine Suche nach neuen Erfahrungen, Bekanntschaften und Abenteuern.

 

Vieles geht uns durch den Kopf, wenn wir aufbrechen in einen neuen Tag und unsere Hosteltür hinter uns schließen.

-eine kurze Pause-

Ein Inne halten, Gedanken sammeln und den Tag mit offenem Blick entgegen sehen. Noch ein letzter Blick zurück.

-Pause-

 

"Hast du den Schlüssel?"

"Ja"

Ok, alles gut.

 

Wir starten den Tag. Auf dem Weg zur Strandbar, schlendern wir durch den Sand, heben ein paar Muscheln auf.

Fruchtsalat in der Morgensonne, ein Boot schaukelt im Wasser.

Danach auf zu neuen Stränden, durch dunkle, grüne Wälder. Durch umwucherte Palmen, an spielenden Kindern vorbei.

Wir beobachten Koh Lantas Fischer und staunen über Jungen, die einen riesigen Fisch auf einem Motorrad transportieren.

Ein Kleidungswechsel nach dem Abendessen, bevor wir zur "Freedombar" aufbrechen.

Der Schockmoment nach dem Tür zu ziehen:

 

"Sag mal, hast du den Schlüssel?"

"Ja"

Ok, alles gut.

 

Lichter am dunklen Strand. Laute Musik, ein leises Wellenrauschen.

Zwei Meter vom Wasser entfernt, liegen wir auf Kissen und zählen die Lichter der Fischerboote weit draußen auf dem Meer.

Hier könnte man bleiben.

 

Doch es zieht uns weiter.

Weiter übers Festland zur nächsten Insel im thailändischen Golf, Koh Samui.

Wiedermal ein Türschließen, sie knarzt erbärmlich. Ein sich sammeln.

 

"Hast du den Schlüssel?"

Ach nein, wir brauchen ja gar keinen.

Der langhaarige, ganzkörper tätowierte Thailänder/ Inhaber der "Samuilian's Bar" und dem in der Bar integrierten acht Betten Dormrooms, ist rund um die Uhr zur Stelle.

Mit Schrecken müssen wir feststellen, dass er Musik noch mehr liebt als wir, besonders um drei Uhr Nachts.

Es ist ein sehr kommunikativer Dormroom. Man lernt nicht nur die Menschen kennen die dort schlafen, sondern auch all die Menschen die an diesem Tag die Bar und somit auch unsere Toilette (die einzige im Haus) besuchen.

Auch unser tätowierter Inhaber ist sehr Gäste nah und legt sich um vier Uhr Nachts, nach getaner Arbeit, für zwei Stunden in eines der leerstehenden Betten des Dormrooms.

 

Übermüdung und Kopfschmerzen ziehen uns zu einem ruhigeren Flecken Koh Samuis.

Das "Beer's House"

Fasziniert betrachten wir die rostende Spiegelfolie (ja Spiegelfolie kann rosten) unseres "shared bathrooms", bestehend aus einem Waschbecken im freien und einer eiskalten Dusche, die samt Toilette von den Inhabern mit benutzt wird. 

Das man bei der Toilette nicht spülen kann, ist Ehrensache, wer braucht das schon?

 

Auch hier zieht es uns über die Insel.

Wir staunen über interessante Steinformationen, in Form des männlichen Geschlechtsorgans, Türkis farbenes Wasser, bekommen ein Bier ausgegeben auf einer der hölzernen Etagen der "Reggeabar" und entspannen uns im Angesicht des Wasserfalls.

Wir essen Kokosnusseis und erklimmen Anhöhen, genießen gigantische Aussichten über die halbe Insel, ein Dschungel aus Palmenwäldern bis zum Meer.

Abends brechen wir von unserem Bungalow nochmal auf.

Und wieder ist da die eine Frage, die uns auch noch weiterhin begleiten wird:

 

"Hast du den Schlüssel?"

"Ja"

Ok, alles gut.

 

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