Arnim Töpel: „Mach doch de Babbe net struwwelisch”

punker und Stadtteilverein luden ein

(25. April 2008)

von Hans-Jürgen Fuchs

November 2006. Arnim Töpel gastiert mit "Newa de Kapp" im Roten Ochsen. Ausverkauftes Haus, zufriedene Veranstalter. Nun das neue (Mundart-)Programm: "Mach doch de Babbe net struwwelisch" ("Bring mich bitte nicht durcheinander"). Klar, dass punker und Stadtteilverein das neue Projekt wieder auf die Ochsenbühne bringen wollten.

Arnim Töpel am E-Piano

Brachten sie. Und wieder war der Ochsen voll.

Blick ins Publikum

Das Programm beschreiben? Kein völlig unmögliches Unterfangen, aber warum? Wer nicht da war, sollte es sich ansehen. Die nächsten Termine finden sich bei Töpel-online.

Arnim Töpel in gebückter Haltung

Nur so viel: Arnims neues Programm ist noch ein Stück mund-artiger als "Newa de Kapp". Sagen jedenfalls die Norddeutschen und die anderen Südnorweger. Es ist eine gelungene Mischung aus Spaß und Tiefsinn. Zum Beispiel "Ai laaf juh". Ein schönes Lied zum Mitsingen. Ramontisch dasses knallt. Und doch auch zum Schmunzeln. "Ai laaf juh, juh laaf mi, laafe mer z'amme? Wu laafe mer hie?"

Diese Mischung kam beim Publikum, dem besonderen Rohrbacher Ochsen-Publikum, wieder besonders gut an. Man klatschte sich die Hände wund ...

Arnim Töpel haut sich auf die Backen

... während sich Töpel bei einem Lied die Backen rot klatschte. Musik mit dem ganzen Körper. Man fragte sich, wem das mehr weh tat, dem Akteur oder den Zuschauern.

Arnim Töpel mit wilder Perücke

Struwwelisch wurde er auch noch selber, der Arnim Töpel. Mimte den Managementtrainer, der dem rastlosen Zeitgeist, jenem, der frühmorgens seinem klingelnden Wecker ein "Na endlich!" zuruft, die kurpfälzer Weisheit entgegen schleudert, dass das Glück immer ein Stück "newa de Kapp" liegt. Was natürlich Zitate aus Töpels letztem Stück sind. Passen aber so gut hier hin und der Satz ist eh so lang, dass man ihn kaum versteht.

Arnim Töpel noch einmal mit wilder Perücke

Aber wie gesagt: Wie und warum Töpels neues Programm beschreiben? Versteht man den lebensfrohen Blues der Mundart beim Lesen einer hochdeutschen Rezension? Hört man die Musik, wenn man liest "Und dann saß Arnim Töpel noch auf einem Kasten, auf den er draufklopfte und das war dann eine Trommel."? Spürt man die Atmosphäre im Ochsen in meinen Fotografien?

Wie gesagt: Da hilft nur hingehen! Allerdings: Töpel im Ochsen kriegt man selten ...

Eine Deckenlampe des Roten Ochsen

Wu laafe mer hie? Egal. Hauptsache wir gehen ein Stück weit zusammen!