Wie Weihnachten …

punker und evangelische Kirchengemeinde
luden ein zu Licht in der Dunkelheit 2011

(16. Januar 2011)

von Hans-Jürgen Fuchs

Fast wie an Weihnachten kam man sich vor, am 16. Januar 2011, als evangelische Kirchengemeinde und punker zu »Licht in der Dunkelheit« in die rorbacher Melanchthongemeinde luden. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt und 350-400 Besucher/innen erlebten ein besonderes Konozert mit dem Gitarristen Detlev Bork.

Plakat zum Konzert

Das Jubiläumskonzert wurde ein besonderer Genuss. der punker konnte Deltev Bork gewinnen, der in rorbach lebt und in der der internationalen Fachpresse als äußerst flexibler und innovativer Gitarrist gelobt wird. Bork erhielt viele Preise und Auszeichnungen, darunter den „Best Classical Musician Award”. Seine CD „The other Spanish Guitar” wurde in den USA zur „Classical Recording of the Month” gewählt.

Blick ins voll besetzte Kirchenschiff

Blick ins voll besetzte Kirchenschiff

Viele Kinder waren unter den Zuhörern

Er begleitete bekannte Flamencotänzer und -sänger wie Lelita de Cadiz, José de la Vega, Maria José oder Antonio Romero. Seit Anfang der 90er Jahre gibt Detlev Bork Konzerte als Solist, in kammermusikalischer Besetzung oder mit Orchester und ist zu Gast in ganz Europa, Israel, den USA und Mexiko gewesen. 1997 debütierte er mit großem Erfolg in London. Konzerte in Paris, Madrid und vielen anderen Städten folgten. Und nun also: Detlev Bork in der Melanchthonkirche.

Ursula Röper begrüßte die Besucher/innen

Ursula Röper begrüßte die Besucher/innen

Zu Beginn seines Konzerts spielte Detlev Bork klassische romatische Stücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Ruhige Stücke auf einem eher leisen Instrument, die zum Zuhören einluden. Bork erläuterte seine Stücke mit einigen Worten zu deren Hintergrund und Autoren.

Detlev Bork und seine klassische Gitarre

Besonders schön: das Capricho Árabe von Fransisco Tárrega. Ein Stück, dass die maurischen Wurzeln der spanischen Gitarrenmusik spüren ließ – und den Wind in der Wüste …

Bork beim Spielen

Im zweiten Konzertteil dominierten Flamencos – und Borks Flamencogitarre. Jazzgitarrist hatte er eigentlich werden wollen, erläuterte Bork. Aber das konnte ihm als Kind keiner beibringen. Also lernte er mit elf Jahren die spanische Gitarre bei einem Gastarbeiter in seiner Heimatstadt, den er bald überflügelte. Später kam die klassische Gitarre hinzu. Bork studierte klassische Gitarre an der MHS Köln, Abt. Aachen bei Tadashi Sasaki. 1992 erhielt er ein Stipendium und studierte in den folgenden Jahren in London bei Carlos Bonell. Meisterkurse bei José Tomas, Alberto Ponce, Luise Walker, Eduardo Fernandez u. a. rundeten seine gitarristische Ausbildung ab. Gleichzeitig widmete Detlev Bork sich auch weiter der Flamenco-Gitarre und nahm Unterricht bei dem berühmten Flamencogitarristen Andrés Batista in Madrid, sowie bei José Luis Postigo, Luis Maravilla und Felix de Utrera.

Bork freut sich über den Applaus der kinder

„Musikalisch und technisch perfekt” nannte ihn der Kölner Stadt-Anzeiger, „Detlev’s performance struck me as highly intelligent throughout, making all the musical points there are to make” schreibt Colin Cooper im Classical Guitar Magazine, „Detlev joue avec beaucoup de talent, grandeur et beauté”, meint Les Cahiers de la Guitare aus Paris, „Veo que Detlev Bork es un guitarrista consagrado” stellt Xavier Ugarte aus Oñati in Spanien fest und „Mühelos, einfühlsam und bis ins Detail ausgeleuchtet” findet das Reykjavik Morgunbladid aus Island Borks Kunst (Natürlich auf Isländisch, aber das verstehen zu wenige hier).

stehende Ovationen

Bork freut sich über den Applaus

Das rorbacher Publikum, das wie wir wissen ein besonderes ist, war begeistert und danke mit stehenden Ovationen – und hoher Spendenbereitschaft: Mehr als 1.500 Euro kamen zusammen, die an die diakonische Nachbarschaftshilfe in rorbach gehen.

Am 13. Januar 2001 fand es das erste Mal statt: Das punker-Konzert »Licht in der Dunkelheit« mit dem wir sinnvolle soziale Projekte im Stadtteil unterstützen. Damals spielte „martinique”, Martina Baumann und Uwe Loda, von denen auch die Initiative für das Konzert ausgegagangen war. Das diesjährige Konzert ist also das zehnte in der Reihe, die punker und evangelische Kirchengemeinde gemeinsam durchführen. Etwa 1.500 Zuhörerinnen und Zuhörer erfreuten sich an der Musik, ca. 6.000 Euro förderten soziale Initiativen im Stadtteil. Dass die Reihe so erfolgreich ist, verdanken wir vor allem Ursula Röper und Anne Kloos vom punker, die die Organisation meistern, Jahr für Jahr neue, gute Musikerinnen und Musiker gewinnen und die deshalb zum Konzertschluss gerne den Dank von punker und Publikum entgegennahmen …

P.S. Nach dem Konzert waren viele Zuhörer/innen enttäuscht, als die Bork-Musik-CDs sehr schnell ausverkauft waren. Ihnen kann geholfen werden: Ab sofort können CDs in der Eichendorffbuchhandlung, Karlsruher Straße 50, für 10,– Euro erworben werden.