»punker« und Evangelische Kirchengemeinde präsentierten: »Licht in der Dunkelheit« mit Christoph Linhuber und Freunden

(11.1.2004)

von Hans-Jürgen-Fuchs

Am Samstag dem 10. 01.2004 war es wieder so weit: »punker« und die Rohrbacher evangelische Kirchengemeinde setzten in der Melanchtonkirche die Konzertreihe "Licht in der Dunkelheit" mit einem Konzert von Christof Linhuber + Freunden fort. Die Inititator/innen der Reihe, Martina Baumann und Uwe Loda, hatten nach zwei erfolgreichen Konzerten in den Vorjahren "den Stab weitergegeben". Und Christoph Linhuber und Freunde ergriffen die Gelegenheit. »Licht in der Dunkelheit« hat, wie das Dr. Anzinger in seiner Begrüßung sagte, zwei Bedeutungen. Zum einen ist es ein Konzert, das in der dunklen Jahreszeit und in Zeiten, die manchmal halt leider auch finstere sind ein musikalisches Licht zu den Menschen bringt. Zum anderen ist »Licht in der Dunkelheit« auch ein Licht für andere Menschen, die in Rohrbach leben. Die Künstler verzichteten auch diesesmal wieder auf Gage, der Erlös aus Spenden und aus dem Glühwein- und Traubensaftverkauf ging an die Initiative "Schüler helfen Schülern in der IGH".

Der Abend begann mit dem "Klangkommen". Die Besucher konnten Töne im lauwaremen Wasser der Klangschalen fühlen. Christoph Linhuber und Freunde eröffneten das konzert mit „singing bells”, einer Imrovisation mit kleinen Gongs. Es folgte der Kipferl-Walzer, eine Volksweise, die so überhaupt nicht tümlich klang...

...und dem Publikum offensichtlich Spaß machte.

Nach einem Flöten Solo (Syrinx von Claude Debussy) griff Christoph zu einem Art Gummiball am Stil und brachte riesige Gongs zum Schwingen. Da vibrierte die Melanchtonkirche in bisher nicht gekanter Form.

Es folgten „Nacht ist wie ein stilles Meer” und „Evening Rise”, bei dem die Besucher selbst aktiv wurden und sangen.

»der punker« schafft es immer wieder, Menschen an den ungewöhlichsten Orten in Schwung zu bringen: Bei der Zugabe kam das Publikum gar zum Tanzen.

Das Publikum interessierte sich besonders für die ungewöhnlichen Instrumente der Gruppe. Hier eine Monochord-Klangsäule (eigene Entwicklung, aus eigener Werkstatt).

»der punker« und die Evangelische Kirchengemeinde danken

  • Christoph Linhuber
  • Alexandra Holteb
  • Chetan F. Erbe
  • Christina Blazquez
  • Dorothea Pottel-Teinert
  • Eva Sieber
  • Franziska Winkler
  • Hartmut Gündra
  • Raghu K.-H. Bender

für diesen ungewöhlichen und schönen Abend. Mehr als 300 Euro werden der Initiative »Schüler helfen Schülern« zugute kommen!

Schüler helfen Schülern (11.1.2004)

Von Brigitte Schmitt-Bantel

Seit April dieses Jahres unterstützen SchülerInnen der Klassen 9 bis 11 an der IGH ihre Mitschüler aus ausländischen Familien: 1-2 mal wöchentlich lernen sie mit ihnen gemeinsam und helfen bei den Hausaufgaben. Anlass war der Internationale Elternabend im Oktober 2002. Eine aus dem Irak stammende Mutter fragte damals: warum kommen unsere Kinder immer auf die Hauptschule? Und ein türkisches Mädchen, das fließend Deutsch sprach, berichtete: eigentlich war ich immer gut in Mathe, aber in der 4. Klasse habe ich dann die Wörter nicht mehr verstanden.
Es bildete sich daraufhin eine Arbeitsgruppe aus SchülerInnen, Eltern und Schulleitung. Eine schulinterne Umfrage ergab, dass in den Klassen 5 und 6 48% der Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund stammen und die Hälfte dieser Kinder gerne an einer Zusatzförderung teilnehmen wollten.

Begonnen wurde zunächst mit einer Gruppe von 30 Kindern aus der Orientierungsstufe, die von 10 älteren SchülerInnen einmal wöchentlich kostenlos Nachhilfe erhielten. Diese erhalten fünf Euro pro Stunde für Ihre Leistung. Das gemeinsame Lernen war für alle ein Erfolg: die jüngeren Schüler berichteten, dass Sie in der Schule bessere Noten bekämen. Sie würden gerne mit Jugendlichen lernen, da sei es kein Problem Fragen zu stellen und Wissenslücken zuzugeben. Den älteren SchülerInnen macht es einfach Spaß, den jüngeren zu helfen. Sie übernehmen gerne die Verantwortung und interessieren sich für ihre Mitschüler. Langfristiges Ziel der Zusatzförderung ist für die Kinder aus Migrationsfamilien bessere Schulabschlüsse zu erreichen. Darüberhinaus lernen die Kinder aus verschiedenen Kulturen einander besser kennen, Integration wird etwas Selbstverständliches.

»punker« und Evangelische Kirchengemeinde Heidelberg-Rohrbach unterstützen »Schüler helfen Schülern«. Der Erlös des Konzertes »Licht in der Dunkelheit« geht an die Aktion.