Marilyn`s calling

Bericht: Vaelntina Schenk                     Fotos: V. Schenk, M. Seehase-Gilles

Eine musikalische Entdeckungsreise

„Anyone can see I love You“ als erstes Lied des Abends interpretiert von Jutta Verbelow (Gesang, Schlagzeug, Conference), Gigu Neutsch (Bass, Gesang) und Markus Schramhauser (Piano, Akkordeon, Gesang) bringt das Publikum direkt zur Sängerin Marilyn Monroe, die als Norma Jeane Baker (Mortenson) 1926 in Los Angeles das Licht erblickte und ein kurzes, intensives, häufig fremdbestimmtes Leben hatte.

Jutta Werbelow, die während der Pandemie die Hommage an Marilyn entwickelte und das Glück hatte in LA und Hollywood auf ihren Spuren zu wandeln, gelingt es mit den Liedern, ihrer Präsentation, den Geschichten aus dem Leben der Künstlerin eine unglaubliche Nähe zu Marilyn Monroe zu schaffen.

Norma Jeane, die eine bitterharte Kindheit und Jugend erlebt, dann als junge Frau in der Rüstungsindustrie arbeitet, wird 1945 als Fotomodell entdeckt und erhält kurz darauf ihr erstes Engagement in einem Film.

Jutta, die in ihren Marilyn Kleidern nie versucht diese zu kopieren, sondern Verbindung zu ihr schafft, ebenso wie sie mit einer Diashow auf Großleinwand mit Fotos der verstorbenen Künstlerin, einen Bogen zu ihr spannt, nimmt uns mit nach LA. Mit ihrer klaren, warmen Stimme interpretiert Jutta die Swingstücke, die Marilyn im Laufe ihrer Kariere aufgenommen hat und sie bringt dabei ihr Schlagzeug, gerade bei „Diamonds are a girl`s best friend“ voll zur Geltung. In musikalischen und sprachlichen Dialogen zwischen Jutta und den Daddies wird das Publikum immer weiter in das kurze, intensive Schaffen Marilyns gezogen und erfährt die Faszination, die sie ausgeübt hat.

Die Werbefotos, die von Marilyn Monroe über einem U-Schacht entstehen, werden von Jutta mit Hilfe eines Ventilators zur großen Freude des Publikums nachgestellt, dürfen dokumentiert werden und legen schöne, endlos lange Beine fei, die diese Hommage noch mehr zum Event machen.

Marilyn, die von vielen Menschen benutzt wird, ist nicht nur Opfer, sondern übernimmt bei Filmen auch das Kommando.

Sie studiert Schauspiel in New York, gründet eine Filmproduktion, heiratet Arthur Miller, strebt nach Bildung und verfeinert ihren Gesang. Dieser wirkt jetzt wunderbar, echt und ehrlich und Jutta Verbelow gelingt es, dies immer wieder, z.B. bei „Lullaby of birdland“ zu transportieren.

Marilyn findet sich bis heute auch in vielen Männerfantasien, was über die Lieder „My Marilyn“ und „Meine Marilyn“ von Gigu Neutsch komponiert, gesungen und am Bass begleitet, vollkommen nachvollziehbar wird.

„My heard belongs to daddy“ und „I am through with love“ gehen unter die Haut, lassen Wut und Einsamkeit spürbar werden, Jutta Werbelows stimmliche Bandbreite, ihre Art das Schlagzeug zu spielen und die unprätentiöse Art durch den Abend zu führen, ergänzt vom weichen Piano und Akkordeon von Markus Schramhauser und das souveräne Bassspiel von Gigu Neutsch ergreifen.

„When love goes wrong, nothing goes wright“ und „Goodbye, Norma Jeane“ beenden die Hommage nach zweieinhalb Stunden und vom Publikum werden Adjektive wie „fulminant, entzückend und berührend“ genannt und mit Substantiven wie „eine echte Show und Strahlkraft“ ergänzt.

Dieser Abend braucht eine Wiederholung im Roten Ochsen, den wir punker am Donnerstag, dem 4. Mai organisieren werden.