Der Höllenstein wird saniert …

von Hans-Jürgen Fuchs

von Hans-Jürgen Fuchs

Blick in die VersammlungDer Höllenstein soll saniert werden. Wie das aussehen soll, erläuterte die GGH in eine Bewohnerversammlung, zu der auch Mitglieder des Bezirksbeirats eingeladen waren. Der Höllenstein soll das vorerst letzte große Sanierungskonzept der GGH werden. Er wurde z. T. in der 20er, z.T. in den 50er Jahren gebaut und hat nun nach Ansicht der GGH großen Erneuerungsbedarf. Der Höllenstein ist ca. 28.000 qm rund. 76% sind Ein- und Zweizimmerwohnungen, was nach GGH-Ansicht nicht mehr zeitgemäß ist. Dadurch hat die GGH aktuell auch Probleme, leer stehende Wohnungen im Höllenstein zu vermieten, wie Peter Bresinski, der GGH-Geschäftsführer betonte. In Bälde soll deshalb das Quartier auf Vordermann gebracht werden. Dazu soll das gesamte Gebiet in vier Bauabschnitten abgerissen und für 60 Millionen Euro neu aufgebaut werden!

Die GGH beauftragte acht Architektenbüros, ein städtebauliches Konzept für das Gebiet zu entwickeln. Als Sieger ging das kölner Büro Mronz und Schaefer aus dem Wettbewerb hervor. Wie man das so macht, heftete das Büro dem Ganzen erst einmal ein wohlklingendes Etikett an: „Wohnen im Park”, heißt das dann und man redet auch schon mal vom „Wohlfühlfaktor”.

Visualisierung der geplanten Neubebauung im Höllenstein (Quelle: Mronz + Schaefer Architekten BDA)

Nach den Worten von Nicole Mronz sind Ein- bis Fünfzimmerwohnungen geplant, in unterschiedlichen Größen. Sie sollen hell sein und Terrassen oder Balkone und Gärten im Süden und Westen haben. Das gesamte Gebiet wird mit Tiefgaragen ausgestattet, jede Wohnung erhält einen Stellplatz. Laut Pressemitteilung wird die GGH alle Neubauten in ihrem Bestand halten und die Wohnungen vermieten. Geplant sind 17 drei- und viergeschossige Gebäude, teils mit zusätzlichem Staffelgeschoss. Die 319 neuen Wohnungen haben ein bis fünf Zimmer mit dem Schwerpunkt auf familiengerechten Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen. Im Höllenstein sollen künftig auch die besonderen Wohnbedürfnisse von Alleinerziehenden, die es besonders schwer auf dem Wohnungsmarkt haben, optimal berücksichtigt werden: Für sie sollen Wohnungsgrundrisse entwickelt werden, die eine flexible Teilung eines Raumes in Wohn- und Schlafbereich ermöglichen und zugleich die Vorgaben der Förderstellen an die Wohnungsgrößen erfüllen. Die meisten Gebäude erhalten einen Aufzug und werden schwellenarm errichtet, sodass auch ältere Mieter möglichst lang in ihrer eigenen Wohnung leben können. Über eine Form Betreuten Wohnens wird auch nachgedacht. Für einen Teil der Wohnungen werden Fördermittel im Wohnungsentwicklungsprogramm der Stadt Heidelberg beantragt.

Die Häuser entlang der Bahn unsolms Erlenwegs sollen aus Schallschutzgründen viergeschossig sein, die anderen Häuser werden dreigeschossig gebaut. Der erste Bauabschnitt wird das Gebiet zwischen Buchen-, Ulmen-, Birkenweg und der Straße Am Höllenstein umfassen. Projektbeginn soll Anfang 2013 sein, das gesamte Projekt soll Anfang 2017 abgeschlossen sein. Bis Januar 2013 sollen die Bewohner des ersten Bereichs ausgezogen sein und die Gebäude abgerissen werden. Bewohner, die ausziehen müssen, sollen in anderen Wohnungen im Höllenstein untergebracht werden - außer denen des ersten Bauabschnitts, die nach außerhalb ziehen müssen.

Der GGH ist bewußt, so hieß es, dass man den Bewohnern viel zumutet. Doch man will sie so weit wie möglich unterstützen. Der GGH-Geschäftsführer präsentierte ein sogenanntes "Rundum-Sorglos-Paket" und sicherte zu, dass niemand seinen Mietvertrag verlieren würde. Auch die Kosten für die nötigen Umzüge würden übernommen. In der Umbauzeit würde die Miethöhe gleich bleiben und als Alternativwohnungen würden nur solche angeboten, die in gutem Zustand sind. Die Betroffenen sollen den Übergangswohnungen zustimmen - oder sie auch ablehnen können. Nach der Renovierung sollen dann die Mieten für aktuelle Bewohner dauerhaft maximal einen Euro pro Quadratmeter mehr kosten.
Die vielen anwesenden Bewohner hörten das gerne. Man nahm Peter Brezinski offensichtlich seine Zusagen ab und bedankte sich sogar mit Applaus ...

Unteres Bild: Visualisierung der geplanten Neubebauung im Höllenstein (Quelle: Mronz + Schaefer Architekten BDA)

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