Das Ende der Dergls …

von Hans-Jürgen Fuchs

Altes Schild vom Friedhofstor

Viele Jahre haben sie uns begleitet und immer wieder zu Fragen und Vermutungen Anlass gegeben: Die Dergls auf dem Rohrbacher Friedhof.

„Es ist nicht gestattet, außerhalb der Grabstätten Blumenschalen, Vasen oder dergl. aufzustellen”, so hieß es auf den Schildern am Eingang des Friedhofs.

So liefen wir also durch den Friedhof oder am ihm entlang und versuchten sie zu finden, die ominösen Dergls. Einmal raste ein großes Etwas auf uns zu, sprang in Brusthöhe an uns vorbei, uns gar berührend und dabei merkwürdig verschreckte Töne abgebend. Doch es war nur ein Reh, dass sich in den Friedhof verlaiufen hatte, den betörenden Düften der Blüten auf den Gräbern folgend.

Ja, die possierlichen Dergls scheinen sehr scheu zu sein – und extrem selten. So selten, dass sie auf den neu angebrachten Schildern am Friedhof gar keine Erwähnung mehr finden.

Heißt das, Dergls sind ab sofort auf dem Friedhof erlaubt? Oder macht das Artensterben nun auch vor dem Rohrbacher Friedhof nicht halt? Erleben wir also gerade das Ende der Dergls? Schade wäre es, wir würden sie vermissen.

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